EXPERIMENT: ORANGEAT, ZITRONAT & MANDARINAT SELBERMACHEN - RAW!


Geliebte Resteverwertung!
Wenn man die Möglichkeit hat, an unbehandelte Orangen, Mandarinen und Zitronen zu kommen, lohnt es sich sehr, die Schalen zum Backen zu verwerten.
Für die Weihnachtszeit ist das natürlich besonders lecker und praktisch, zum Beispiel für Stollen und Lebkuchen.
Im Buch "Indisch inspiriert" von Ute-Marion Wilkesmann gibt es ein Rezept mit den Schalen und einer entsprechenden Menge Honig anstatt Zucker. Das Rezept kommt durch den Honig ohne Kochen aus, da dieser desinfizierende Eigenschaften hat.
Ich möchte nun probieren, das Rezept ersatzweise mit Agavendicksaft herzurichten und möchte sehen, wie gut das gelingt und wie lange sich das Ergebnis hält.
Natürlich wird der Großteil bald genutzt werden, für besagte Lebkuchen und Stollen.

Falls ihr mit mir experimentieren möchtet:

Die Schalen der Früchte in Vierteln einritzen und vorsichtig abpellen. Je mehr weiße Haut an den Schalen bleibt, desto intensiver wird der Geschmack.
Ich habe drei Orangen, sechs Mandarinen und zwei Zitronen verwendet.
Dementsprechend drei alte Marmeladengläser mit abgeschraubten Deckeln in einem Topf mit heißem Wasser für zehn Minuten auskochen.
Vorsichtig, am besten mit einer Bratzange aus dem Wasser fischen und auf ein sauberes Handtuch stellen.
Die Schalen kleinschneiden oder wiegen, jede Sorte in ein noch heißes Glas füllen und mit der ca. doppelten Menge Agavendicksaft vermengen. Die Deckel verschließen, Gläser auf den Kopf stellen und drei Tage so stehenlassen. Achtung! Geht bitte sicher, dass die Deckel 100% dicht schließen, sonst erlebt ihr eine klebrige Überraschung!
Ich habe die Schalen abgewogen und mit dem doppelten Gewicht an Agavendicksaft aufgefüllt, somit waren die Schalen gerade bedeckt.
Bei mir ergaben sich daraus für:
  • 146g Mandarinenschalen (6 Stück) ca. 300g Agavendicksaft
  • 52g Zitronenschalen (2 Stück) ca. 100g Agavendicksaft
  • 92g Orangenschalen (3 Stück) ca. 180g Agavendicksaft


Nach vier Tagen sahen die Gläser so aus:


Ich habe alle drei Sorten probiert und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die Schalen sind zwar noch hart, nicht so geleeartig, wie man es von gekochtem bzw. gekauftem Orangeat etc. kennt. Dafür ist ihr Aroma angenehm süß-bitter und nicht einfach nur klebsüß, wie es bei handelsüblichem Orangeat und Zitronat der Fall ist. Mein Zitronat ist am bittersten, da ich eine nicht ganz reife Zitrone erwischt hatte. Hingegen ist mein Orangeat ein wahres Gedicht, das waren die Orangen selbst auch schon.
Die Schalen nehmen den Dicksaft nicht komplett auf. Beim Backen müsste man demnach die Flüssigkeitsmenge etwas anpassen, damit der Teig nicht zu klebrig wird.
Mal sehen, ob ein Gläschen übrig bleibt, damit ich die Haltbarkeit testen kann.

Wenn ihr das Rezept ausprobiert, schreibt mir doch bitte in die Kommentare, wie es bei euch geworden ist. :)
Ich mache mich nun ans Verbacken und zeige euch das Ergebnis mit Rezept in den kommenden Tagen. Falls ihr auch Lebkuchen und Stollen backen wollt, bedenkt bitte, dass beide Gebäcke ca. eine Woche lang durchziehen sollten, um ihr Aroma voll zu entfalten. Plant also genug Zeit ein.
Viel Erfolg und Spaß beim Backen!

Eure carnam ♫

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